Tassilofest auf Frauenchiemsee
Seit der Gründung des Bayernbund-Kreisverbandes von Rosenheim vor 20 Jahren wird von diesem im Dezember auf der Fraueninsel eine Tassilofeier abgehalten. Tassilo III. (geboren um 741 und verstorben um 796) war der letzte baierische Herzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger. Tassilo war ein Vetter Karls des Großen und ist ein Heiliger der katholischen Kirche und wird ganz besonders auf Frauenwörth verehrt, zumal die erste Äbtissin im Benediktiner-Kloster von Frauenchiemsee, die Selige Irmengard eine Urenkelin von Kaiser Karl dem Großen war.
Heuer begann das Tassilofest, das immer am Namenstag von Tassilo am 11. Dezember stattfindet, mit einem Engelamt im voll besetzten Münster, zelebriert wurde die festliche Feier von Domkapitular Prälat Josef Obermaier und Pfarrer Andreas Przybylski vom Pfarrverband Eggstätt, die Orgelbegleitung für den Volksgesang übernahm Marian Polin aus Südtirol. Bei seiner Begrüßung sagte Bayernbund-Kreisvorsitzender Christian Glas aus Eggstätt: „20 Jahre Kreisverband Rosenheim heißt 20 Jahre Werkeln für christliche Gesinnung und bayerische Heimat, das heißt aber auch Danke zu sagen für die Gesundheit, damit wir für unsere Familien, für die Kirche und für Bayern arbeiten können“. Das Tassilofest bezeichnete Glas als Wende in der inneren Einkehr mit Blick auf Weihnachten und den Frieden“. Sein besonderer Gruß galt Landesvorsitzendem Adolf Dinglreiter und Bezirksrat Sebastian Friesinger und seine besten Genesungswünsche galten Ehrenvorsitzendem Konrad Breitrainer aus Rohrdorf. Domkapitular Josef Obermaier erinnerte wenige Tage nach dem Festtag „Maria Empfängnis“ an die Bedeutung des Glaubens als er sagte: „Sein zu wollen wir Gott ist eine Ursünde des Menschen“ und er fügte die Frage an „Wer ist Gott überhaupt?“. Zur Antwort gab er dann: „Gott ist –wie der ehemalige Papst Benedikt XVI sagte- die Liebe und er ist nicht brutaler Machthaber oder Bestrafer. Aber bedenken wir, dass es keine Liebe gibt ohne Schmerz und Trauer, Liebe und Leid gehören zusammen bis zum Tod“. Nach dem Engelamt, dem auch der gesamte Konvent von Frauenwörth mit Frau Äbtissin Johanna, OSB angehörte, trafen sich die Verantwortlichen des Bayernbundes und ihre Gäste noch zum gemütlichen Beisammensein im Klostercafe. Mit einem Sonderschiff nach Gstadt endete die Tassilofeier, dessen Tag und Abend aufgrund des günstigen Adventwetters besonders schöne Chiemsee-Stimmungen bot. Zu der guten Stimmung trugen auch die Blasmusikweisen der Bayernbund-Musi unter der Leitung von Rudi Piezinger bei, die bei der Schiffsankunft und nach dem Engelamt vor dem Klosterladen spielten.