Maiandacht in der Burgkapelle zu Wasserburg am Inn

11.05.2012

„Unter Deinem Schutz wollen wir uns stellen !“

Bayernbund lud zur traditionellen Marienandacht ein

Die Marienverehrung steht für gelebte bairische Tradition und bodenständige Frömmigkeit, der sich auch der Bayernbund verschrieben hat.

Der Marienmonat wird jeweils im Mai mit feierlichen Andachten und Wallfahrten gemäß einem alten Marienlied: „Maria, Maienkönig, dich will der Mai begrüßen“, begangen. Auf deutschem Boden fand die erste Marienandacht 1841 im Kloster der „Guten Hirtinnen“ bei München statt.

Hingegen ist die Marienverehrung älteren Datums, denn der Frühling, speziell der Monat Mai, steht für erwachendes Leben und Fruchtbarkeit, beides ist mit Maria als Mutter Gottes verbunden.

In Bayern kommt der Mutter Gottes eine besondere Bedeutung zu, seit Bayerns Kurfürst Maximilian I. sie zur „Patrona Bavariae“ kürte und 1916 auf Bitten von König Ludwig III. von Papst Benedikt XV. offiziell als Bayerns Schutzheilige gesegnet wurde.

München, Freising, Prag, Wien und Rosenheim – das sind Städte, in denen als Zeichen großer Frömmigkeit und gelebter, bodenständiger Tradition Mariensäulen errichtet wurden, auf denen die Gottesmutter thront und verehrt wird. Zum Zeichen ihrer Herrschaft trägt die Mutter Gottes auch die weltlichen Insignien Krone, Reichsapfel und Zepter. Sie steht auf der Mondsichel und hält das Jesuskind im Arm.

Auch dieses Jahr wieder hatte der Bayernbund, Kreisverband Rosenheim, seine Mitglieder und Freunde, diesmal nach Wasserburg am Inn, eingeladen, gemeinsam in der dortigen, aus dem 15. Jahrhundert stammenden Burgkapelle „St. Ägidien“, die Marienandacht zu begehen.

Pfarrer Wolfgang Fischer verglich in seiner Predigt die Marienverehrung mit einem Fels in der Brandung, der auch in schwierigen Zeit den Fluten trotze und Halt biete, so wie einst die schwangere Maria Halt und Unterstützung bei ihrer Verwandten Elisabeth gefunden habe.

Halt und Hoffnung, so der Geistliche, hätte auch „das Land der Baiern“ im 30-jährigen Krieg erfahren, als Kurfürst Maximilian I. das Gelübde ablegte, ein „gottgefälliges“ Werk errichten zu lassen, falls München und Landshut von den Plünderungen der schwedischen Soldadeska verschont bleiben würden. Aus Dankbarkeit und in Erfüllung seines Gelübdes ließ der Kurfürst im Jahre 1638 auf dem Münchener Schrannenplatz, dem heutigen Marienplatz, die bekannte Marienstatue errichten.

Nach den Gebeten und Fürbitten sowie dem gemeinsamen Absingen der Bayernhymne luden Christian Glas, stellvertretender Landesvorsitzender des Bayernbundes und Vorsitzender des Rosenheimer Kreisverbandes, sowie „Schlossherr“ Gerhard Schloots als Vertreter der Kreishandwerkerschaft Rosenheim, nach alter Tradition zum geselligen Zusammensein bei „Speis´ und Trank“ in den „Rittersaal“ des Wasserburger Schlosses ein.

Die Kreishandwerkerschaft, Eigentümer der Gebäude, hatte vor einigen Jahren mit Unterstützung der Stadt Wasserburg und der Sparkasse den in die Jahre gekommenen Burg- und Schlosskomplex erworben und seither teilweise saniert.

Getreu dem Motto des Bayernbundes: „Wer seine Heimat und sein Zuhause zu schätzen weis, muss wissen, wo seine Wurzeln sind“, ließ Heimatpfleger Ferdinand Steffan die Historie der Burganlage samt Burgkapelle, die bereits schon 1085 als „Wazzerburch“ Erwähnung findet und seit Mitte des 12. Jahrhundert als Burg der Wasserburger Hallgrafen weiter ausgebaut wurde, Revue passieren.

Bericht und Fotos: Jürgen Englhardt

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