Herausragendes für die Allgemeinheit geleistet: Mitglieder des Bayernbundes-Rosenheim mit der Bezirksmedaille geehrt

25.11.2015

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.

„Wir als Bezirk Oberbayern wollen ein Zeichen in der Gesellschaft dafür setzen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jedes Einzelnen ist“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaillen in

Kloster Seeon, dem Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern.
Es werden Menschen geehrt, die sich über lange Zeit ehrenamtlich auf kulturellem, sozialen oder sportlichen Bereich eingebracht haben, und ihre Freizeit investierten, um etwas zu gestalten, voran zu bringen, andere zu unterstützen. Mederer: „Sie schenken anderen Menschen das, was das kostbarste Gut ist: Ihre Zeit, Ihre Lebens-Zeit, ein Gut, das sich nicht vermehren lässt“. Der Laudator stellte eine Verbindung zum Ort der Ehrung her: Das Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern befindet sich im ehemaligen Benediktinerkloster, das 994 gegründet wurde, und indem Bildung, Wissensvermittlung und Kultur ebenso stets hochgehalten wurde, wie die Nächstenliebe, das uneigennützige Für-Einander-Da-Sein, für das die ehrenamtlich Tätigen nun mit der Bezirksmedaille geehrt wurden.
Mederer bezeichnete ehrenamtlich Tätige als einen unverzichtbaren Teil der Gesellschaft: „Liebe Ehrenamtliche – wir brauchen Sie, egal in welchem Bereich Sie tätig sind! Wir brauchen Vorbilder, die uns die Werte vorleben, die das soziale Gefüge und die kulturellen Grundlage einer humanistisch geprägten, demokratischen und christlichen Gesellschaft ausmachen: Miteinander statt Gegeneinander. Inklusion statt Ausgrenzung. Sie zeigen uns, wie es geht. Sie helfen mit, unsere Gesellschaft an der Basis zusammenzuhalten – in der Nachbarschaft, im Ort, im Stadtteil oder in der Region. Dafür möchten wir Ihnen allen von ganzem Herzen danken!“
Vor diesem Hintergrund nannte es Mederer sehr erfreulich, dass es sehr viele Menschen gibt, die Dank ihrem Engagement für diese Auszeichnung geeignet erscheinen. „Stellvertretend für die vielen, die sich ehrenamtlich engagieren, hat der Bezirk Oberbayern Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen des
Ehrenamtes ausgewählt und ehrt sie mit der Bezirksmedaille.“

Zu den Geehrten zählt Christian Glas aus Eggstätt
Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:

“Bei unserem nächsten Preisträger freue ich mich besonders, dass ich ihn heute hier ehren darf. Denn ich kenne Christian Glas seit vielen Jahren und weiß, dass er bei seinen vielen Ehrenämtern weder auf seine Freizeit noch auf seine Gesundheit Rücksicht nimmt.
Du – lieber Christian – hast die Fähigkeit, Mitmenschen zu begeistern und zu führen. Dieses Talent kommt bei Dir in vielen Bereichen sehr zu Gute.
Begonnen hast Du Dein ehrenamtliches Engagement bei den „Jungschützen Eggstätt“. Dort warst Du 33 Jahre lang „1. Schützenmeister“ und lange Jahre „2. Gauschützenmeister im Schützengau Chiemgau-Prien“. Seit 7 Jahren bist Du bei den Schützen auch noch Referent für Tradition und Brauchtum.
Dieses Amt kommt nicht von ungefähr. Denn seit über 30 Jahren wirkst Du als überaus beliebter Hochzeitslader – und hast so manche unvergessliche Hochzeit ausgerichtet. Außerdem bist du der Chronist der bayerischen Hochzeitslader.
Ergänzend dazu bist Du Dich im Bayernbund engagiert: Zunächst auf Kreisverbandsebene in Rosenheim, dann auch im Vorstand des Landesverbands. Im Rahmen dieser Tätigkeit ist es Dir gelungen, neue Fenster für das Kloster Frauenwörth auf der Fraueninsel im Chiemsee zu organisieren. Auf Dein Betreiben hin wurde auch in der Rosenheimer Parkanlage „Riedergarten“ eine Patrona Bavaria aufgestellt. Hier finden jetzt alljährlich Maiandachten statt.
Doch neben der Erhaltung und Pflege der bayerischen Sprache und des Brauchtums gilt Dein Engagement auch noch einem anderen wichtigen Bereich: Der qualifizierten Ersten Hilfe bei Unfällen.
Heute spricht man von „First Responder“, früher hieß das einfach „Helfer vor Ort“. Damit sind die Helfer gemeint, die bei Unfällen oder Katastrophen als erstes vor Ort sind, noch bevor die anderen Rettungskräfte eintreffen. Diese Personen sind sanitäts- oder rettungsdienstlich ausgebildet und können professionell Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten. Man weiß inzwischen, dass einen schnelle Erstversorgung, den Heilungsverlauf positiv beeinflusst und auch die nachfolgende Behandlungszeit verkürzt.
Du – lieber Christian – bist Vorsitzender und nichtärztlicher Leiter der „First Responder-Gruppe Chiemsee Nord“. Gleichzeitig bist Du Mitglied im Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes in Rosenheim sowie bei der Notfallnachsorge der Erzdiözese München-Freising.
Zudem bist Du Initiator und Sprecher des Einsatznachsorgeteams der Feuerwehren in der Stadt Rosenheim und im Landkreis.
Für Deine vielen, so unterschiedlichen ehrenamtlichen Tätigkeiten darf ich Dir nun die Bezirksmedaille überreichen.”

Des Weiteren zählt Josef Lausch aus Tattenhausen im Landkreis Rosenheim zu den Geehrten.
Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:

“Üblicherweise werden für die Bezirksmedaillen verdiente Persönlichkeiten vorgeschlagen. Sie blicken die auf lange Jahre ehrenamtlichen Wirkens zurück. Da ist es etwas Besonderes, wenn man einen Preisträger ehren darf, der an Lebensjahren noch deutlich unter der „50“ ist.
Ich spreche von – Herrn Josef Lausch – aus Tattenhausen im Landkreis Rosenheim.
Mit seinen 45 Lebensjahren ist der „Benjamin“ unter unseren diesjährigen Preisträgern.
Von Beruf ist er gelernter Landwirt und heute als selbständiger Fachberater für Biogas-Anlagen tätig. In seiner Freizeit hat sich – Herr Josef Lausch – jedoch ganz und garseinem Hobby verschreiben: Das sind der Volkstanz und das Schuhplattln. Seit vielen Jahren setzt er sich für die Erhaltung der Volkskultur und der Trachtenbewegung ein.
Lieber Lausch – Ihre Karriere als Plattler begann schon recht früh. Bereits als 21jähriger waren Sie Gauvorplattler im Bayerischen Inngau-Trachtenverband. Später wurden Sie sogar Landesvorplattler des Bayerischen Trachtenverbandes. In dieser Eigenschaft vertraten Sie die Interessen der Trachtler, Schuhplattler und Volkstänzer auf Landesebene.
Ihrer Initiative und Ihrem nachdrücklichen Wirken ist es zu verdanken, dass die Schuhplattler bei der Eröffnungsfeier der Fußball-WM im Jahr 2006 in München mit einem großartigen Aufritt glänzen konnten. Diese bewegenden Bilder des bayerischen Brauchtums gingen um die Welt.
Neben Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in den verschiedensten Trachtler-Gremien sind Sie bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Gemeinderat und als Kreisrat im Landkreis Rosenheim aktiv.
Ein Sprichwort sagt „Tradition ist, nicht die Asche zu hüten, sondern das Feuer zu erhalten“. Das lässt sich auch gut auf die Pflege des Brauchtums übertragen. Ohne das Feuer der Begeisterung wäre vieles, was zu unserer Volkskultur dazugehört, längst vergessen.
In diesem Sinne danke ich Ihnen – lieber Herr Lausch – für Ihr ehrenamtliches Engagement. Bleiben Sie noch viele Jahre so aktiv und reißen Sie viele – Junge und Ältere – mit Ihrer Begeisterung für das Plattln, den Volkstanz und die Trachtenbewegung mit.”

Zu den Geehrten zählt ferner Helmut Wagner aus Haag im Landkreis Mühldorf.
Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:

“Eine der mitgliederstärksten Bewegungen in unserem Land sind die Schützenvereine.
Ob alt oder jung, in Ost oder West, Nord oder Süd – das Schützenwesen erfreut sich
großer Beliebtheit. Ihre Wettbewerbe und Feste sind wichtige Ereignisse in den Dörfern und Städten.
Stellt man sich nun die Frage: „Was macht die Beliebtheit der Schützenvereine aus?“
So gibt es darauf nur eine Antwort: Das Sportliche, das Menschliche und das Kameradschaftliche.
Diese drei Werte vereinte uns nächster Preisträger wie kein anderer. Deshalb sprechen viele von ihm auch als „Urgestein des bayerischen Schützenwesens“. Helmut Wagner aus Haag war von 1981 bis 2014 – also 34 Jahre lang Gau-Schützenmeister des Schützengaus Wasserburg-Haag. Daneben war er 20 Jahre lang Schützenmeister der Königlich-Privaten Feuerschützengesellschaft Haag.
Lieber Herr Wagner, in Ihrer aktiven Zeit waren Sie für die Organisation zahlreicher Aktivitäten zuständig. So richteten Sie zahlreiche regionale und überregionale Wettkämpfe aus. 2001 organisierten Sie die 75-Jahr-Feier des Schützengaus
Wasserburg-Haag. Und zweimal leiteten Sie die Organisation des Oberbayerischen Bezirksschützentages, der in den Jahren 1986 und 1999 im Schützengau Wasserburg-Haag stattfand.
Unter Ihrer Führung als Schützengaumeister verdoppelte sich die Mitgliederzahl. So gibt es heute rund 8200 Schützen im Schützengau Wasserburg-Haag. Damit ist er der zweitgrößte Schützengau im Bezirk Oberbayern.
Bereits 1986 führten Sie das „Jahresberichtsheft“ des Schützengaus ein, in dem alle wichtigen Ereignisse festgehalten werden. Heute, nach fast 30 Jahren, ist es zu einer wertvollen Chronik geworden.
Lieber Herr Wagner – Sie führten auch einen „Gausprechtag“ ein und waren damit in all‘ den Jahren ein wichtiger Ansprechpartner für die Schützenmeister Ihres Gaus. Egal, ob es um die Beschaffung von Spenden für das Gauschießen, Zuschüsse für den Schützenhausbau oder sonstige Anliegen ging, Sie hatten immer ein „offenes Ohr“ für Ihre Schützen.
Lieber Herr Wagner, ich wünsche Ihnen nun, dass Sie mehr Zeit für sich und Ihre Familie haben. Denn bei Ihnen hieß es lange Jahre: „Schützen, Betrieb, Familie“. Denn Sie führten lange Jahre auch einen Sanitär- und Heizungsbaubetrieb. Für ihr ehrenamtliches Engagement darf ich Sie mit der Bezirksmedaille ehren.”

Text & Fotos: Pressemeldung Bezirk Oberbayern; http://www.bezirk-oberbayern.de
Bearbeitung für Internet: Lorenz Liegl

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