Bayernbund auf Kulturreise nach Südtirol / Salurn

05.11.2023

Dem Bayernbund Kreisverband Rosenheim ist es schon ein langes und traditionsreiches Anliegen, sich mit Land und Leuten in Südtirol auszutauschen. So führte die jüngste Kulturfahrt unter der Leitung von Kreisvorsitzendem Christian Glas dorthin. Erstes Ziel war die südlichste Gemeinde Südtirol Salurn an der Weinstraße. Salurn liegt etwa 30 Kilometer südlich von Bozen und ist das größte Weißweinanbaugebiet des Landes.

Nach einem ganz herzlichem Empfang seitens der Salurner Wirtsleute im „Comfort Hotel Erica“ wurden die Rosenheimer Mitglieder des Bayernbundes auch von Salurns Ersten Bürgermeister Roland Lazzeri begrüßt, der es sich nicht nehmen ließ, seine Gäste ins pittoreske Rathaus einzuladen und die wechselhafte Geschichte seiner Gemeinde und der Region Revue passieren zu lassen. Mit einem kleinen Umtrunk im historischen Rathausfestsaal wurde der stimmige Abend abgeschlossen.   Das intensive Kulturprogramm sah für den nächsten Tag eine spezielle Stadtführung durch das historische Trient, der Hauptstadt der italienisch geprägten Region Trentino, vor. Eine besondere Überraschung war der Besuch des langjährigen Südtiroler Landeshauptmannes Dr. Luis Durnwalder, der in seiner Begrüßung die intensiven Beziehungen zwischen Südtirol und dem Rosenheimer Bayernbund hervorhob und engagiert für ein „Europa der Regionen“ warb.

Die Sonderregion „Südtirol-Bozen-Trentino“ bezeichnete Landeshauptmann a.D. Dr. Luis Durnwalder als wirtschaftliches und kulturelles „Leuchtturmprojekt“. Besonders hob Durnwalder die guten nachbarschaftlichen Beziehungen der Bayern und Südtiroler in Politik und Bevölkerung hervor. „Die Freundschaft ist ein hohes Gut und sollte fortlaufend gepflegt werden. Der Bayernbund macht dies vorzüglich und hat zu der Südtiroler Bevölkerung die besten Verbindungen“ so der Landeshauptmann a.D. und Ehrenmitglied des Bayernbundes. Vorsitzender Christian Glas bedankte sich für den Besuch und die wertschätzenden Worte, sein besonderer Dank dem Bayernbund-Mitglied und ehemaligen Mitglied des Landesfeuerwehrverbandes Südtirol Manfred Joppi, dieser stellte die Verbindung zu seiner Heimatgemeinde Salurn her und er unterstützte die Vorbereitungen tatkräftig.

Für den nächsten Tag war ein Besuch im „Reich der Sinne“ vorgesehen. So wird oft das Landesforschungsweingut „Laimburg“ (vergleichbar dem bayerischen Weihenstephan) bezeichnet. Der geräumige romantische Felsenkeller, in welchen Tausende Südtiroler Spitzenweine lagern, dient als Verkostungs- und Repräsentationsraum, um bei besonderen Anlässen die Spitzenweine zu offerieren und Südtirol als Weinland bekannt zu machen.  Etwas abgekämpft ging es anderntags via Bozen und Innsbruck zurück in weißblaue Gefilde, vorbei an beeindruckenden schneebedeckten Dolomitengipfeln und teils engen Bergstraßen, die unter dem Beifall der Insassen oft das ganze Können des Busfahrers beanspruchten.

Bericht: Jürgen Engelhardt / hö / Fotos: Norbert Zehrer / Bayernbund  – V.l. Roland “Perkeo” Amort, Bürgermeister Roland Lazzeri, Dr. Luis Durnwalder, Christian Glas, Sepp Höfer, ggf mit Foto 2 Norbert Zehrer

 

Näheres zur Autonomen Provinz Bozen-Südtirol

Südtirol ist eine in Norditalien gelegene mehrsprachige Alpenregion. Etwa 62 Prozent der dortigen Einwohner sprechen deutsch und rund 23 Prozent italienisch. Die traditionelle deutsch-italienische Sprach- und Kulturgrenze ist an der „Salurner Klause“, ein Gebirgsengpass im Etschtal, wo man fast glauben könnte, dass sich dort die steilaufragenden Felswände links und rechts der durchfließenden Etsch die Hand reichen.   Südtirol, dessen offizielle Amtsbezeichnung „Autonome Provinz Bozen-Südtirol“ lautet, ist mit ca. 7.500 Quadratkilometern Fläche und rund einer halben Million Einwohnern relativ klein, aber wegen seiner Spitzenweine und köstlichen Schmankerln sowie seiner besonderen Gastfreundschaft und seinem bereits spürbaren mediterranen Flair weit über seine Grenzen hinaus bekannt, ebenso wegen seiner bewegten  Geschichte. Nach dem ersten Weltkrieg wurde Südtirol Italien zugewiesen. In den 1930er  Jahren versuchten Mussolinis Faschisten die Region vollständig zu „italienisieren“. Die deutsche Sprache wurde verboten sowie deutsche Einrichtungen wie Schulen und Behörden geschlossen und Straßennamen umbenannt. Die deutschsprachigen Einwohner wehrten sich entschieden gegen diese „kulturelle Vergewaltigung“ und forderten Autonomie.

V.l. Roland “Perkeo” Amort, Bgm Roland Lazzeri, Dr. Luis Durnwalder, Christian Glas, Sepp Höfer, Norbert Zehrer

Weinprobe im Felsenkeller des Landesforschungsweingut „Laimburg“

 

 


 

  

 

  

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